Wohin mit dem Dreck?
Klärschlamm ist eines der Hauptprodukte die auf der Kläranlage entstehen. Die Kombination von Fällmittelzugabe und langer Aufenthaltszeit im Vorklärbecken ergibt eine Absetzwirkung auf biologische Schwebstoffe im Abwasser. Das heißt, am Boden des Vorklärbeckens sammelt sich Klärschlamm. Dieser muss aus dem Becken abgezogen und weiter verarbeitet werden. Man spricht von der Schlammbehandlung.
Ziel der Schlammbehandlung ist die Trennung von Wasser und Feststoffen. Das heißt, es wird versucht die Trockensubstanz zu erhöhen. Der frisch abgezogene Schlamm aus dem Vorklärbecken weißt eine Trockensubstanz von 3 - 5% auf. Es befinden sich also in einem Kubikmeter Schlamm zwischen 30 und 50 Kilo Feststoff.
Um die Trockensubstanz zu erhöhen wird der Schlamm, im Fall der ARA-Stubaital, in 2 statischen Eindickern zwischengelagert. Durch die natürliche Absetzwirkung wird die Trockensubstanz auf ca. 7 - 8% erhöht. Dieser Schlamm wird dann weiter auf eine Schneckenpresse gepumpt.
Bevor der Schlamm die Presse durchlaufen kann, muss Flockungsmittel zugemischt werden. Dadurch trennen sich die Schlammflocken bereits vor der Presse vom Wasser. Dieses Flocken-Wasser-Gemisch wird dann gepresst. Durch diesen Vorgang wird eine Trockensubstanz von 30 - 35% erreicht. Daraus ergibt sich eine enorme Gewichtsersparnis und geringere Kosten für die Entsorgung. Die Konsistenz des Schlamms ist von flüssig zu fest geworden und ist in etwa vergleichbar mit feuchter Erde. Der gepresste Schlamm wird nach der Presse mit einem Schneckenförderer in einen Container abgeworfen und von einem Entsorgungsunternehmen abgeholt.